Gedanken

Wie jeder Mensch verorte ich mich in Räumen. Was sonst intuitiv abläuft, mache ich mir immer wieder aufs Neue bewusst. Das ist ein Teil meines Selbstverständnisses, mit dem ich der Welt gegenübertrete. Real-physische, vorzufindende Räume machen nur einen Teil dieser Wahrnehmungsbedingung aus. Ich kreiere sie selbst – virtuell oder tatsächlich – tauche in sie hinein, unterteile sie, serziere und füge wieder zusammen, Diese Art von Vertiefung ist ein Bedürfnis wie das Holen nach Luft. Wie Kinder die Butzen bauen. Je tiefer ich vordringen kann, desto mehr Antworten bietet mir die räumliche Struktur, die ich auf mein Selbst beziehen kann.
Aus dem Bedürfnis, immer neue Räume zu kreieren, ergibt sich das Paradox, sich beständig an andere Orte zu begeben, um trotzdem stets ankommen zu können. Nicht die Fortbewegung an sich treibt mich an, sondern die immer neu bestätigte Selbstfindung in einem anders definierten Raum.
Meine Werke betrachten somit die Definition von Raum. Auf der Suche nach neuen Perspektiven und Ansichten gehe ich gelegentlich auf Entdeckungsreise durch die mathematischen Theorien und mache mir physikalische Gesetzmäßigkeiten bewusst. Auf der Suche nach Essenzen dringe ich auch mal alchemistisch bis zur Molekülebene durch.